Nazi Sonnenwendfeier und NPD-Stand mitten in Eschede

Seit Längerem ist es recht ruhig auf und um Hof Nahtz in Eschede. Nun jedoch lädt die JN über ihre Kanäle wieder zur Sonnenwendfeier nach Eschede. Auch eine Kundgebung im Zentrum von Eschede steht wieder im Raum. Einen genauen Ort oder ein exaktes Datum nennen sie dafür bisher nicht öffentlich, sehr wahrscheinlich wird die Veranstaltung aber auf das Wochenende des 18. Juni fallen. Ob die JN und die NPD diese auf dem Gelände am Finkenberg durchführen wollen oder ob sie, aus Angst vor möglichem Gegenprotest, ihre Veranstaltung wieder ins Nirgendwo verlegen, ist dabei noch unklar.

Aktuelle Situation NPD/JN

Sebastian Weigler, Anmelder der Kundgebungen der NPD in Eschede, ist seit April 2022 neuer Bundesvorsitzender der JN. In der Organisationstruktur haben auch andere Kader wie beispielsweise Micha Müller führende Funktionen eingenommen und sind dort derzeit stark eingebunden.
Aktuell führt die NPD einen internen Richtungsstreit innerhalb der Partei um den Fortbestand und eine mögliche Namensänderung. Weigler und die JN und viele weitere plädieren für eine Umbenennung und einen Neuanfang – verbunden mit einem eindeutigen Fokus auf die interne Ausbildungsarbeit und die Stärkung und Schulung der eigenen Strukturen. Hierbei dürfte auch der Hof Nahtz in Eschede eine entscheidende Rolle als ausgebautes Schulungszentrum erhalten und Bundesweit für die Strukturen der JN und der Bundes-NPD eine besondere Stellung einnehmen.
Beim Parteitag im Mai wurde der Antrag auf Namensänderung in „Die Heimat“ abgelehnt. Spannungen innerhalb der Partei sind und bleiben groß – der Fokus auf die interne Kader-Arbeit dürfte allerdings weiterhin großes Ziel von Personen wie Weigler sein, welcher trotz vorheriger Ankündigung die Partei zu verlassen, sollte die Umbenennung scheitern, weiterhin mit seiner JN Teil der NPD bleiben.

Micha Müller bei der Anreise zum NPD Bundesparteitag zusammen mit Manfred Börm (Quelle: flickr.com/pixel_matsch)
Sebastian Weigler zusammen mit Manfred Börm beim NPD Bundesparteitag (Quelle: recherche-nord.com)

Aussicht auf die Sonnenwendfeier der JN

Flyer mit dem die NPD die Sonnenwendfeier im Juni 2022 in Eschede bewirbt

Die letzte größere Sonnenwendfeier auf dem Hof Nahtz liegt mittlerweile mehrere Jahre zurück. 2019 trafen sich an die 100 Nazis auf dem Hof zur Wintersonnenwende. Anschließend legte die NPD ihren Fokus auf Provokationen und Aufmärsche im Dorf bis die COVID-19 Pandemie und mehrere erfolgreiche Blockaden auch diese verhinderten. Die letzten Feierlichkeiten zur Sonnenwende im Winter 2021 wurden ebenfalls beworben – stattgefunden haben diese allerdings aus Angst vor Öffentlichkeit und Gegenprotest nicht auf Hof Nahtz sondern auf einem abgelegenen Gelände im Nirgendwo. Es ist daher derzeit noch offen, ob sich die Nazis dieses Jahr wieder auf den Hof Nahtz trauen werden.

Ankündigung weiterer Infos

Für den 18.06. hat das Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus eine Demonstration bis zum Hof Nahtz am Finkenberg angemeldet. Zudem plant auch das lokale Bündnis gegen Rechts verschiedenste Aktionen am Wochenende des 18. & 19.06.

Über möglichen Gegenprotest, Anreisen aus anderen Städten und weiteren Aktionen halten wir euch über unsere Kanäle weiter auf dem Laufenden. Tragt euch den Termin in den Kalender ein und bleibt auf dem Laufenden!

Es gibt kein ruhiges Hinterland!
Eschede Nazifrei!

NPD und Neonazis bei Aufmärschen der Corona-Leugner*innen-Szene in Celle

Seit Einführung der Corona-Schutzmaßnahmen im Frühjahr 2020 gibt es vielerorts regelmäßig Proteste gegen die Corona-Politik in Deutschland. Oft sind diese Veranstaltungen von Verschwörungstheoretiker*innen, Anhänger*innen der Reichsbürger- und Neonaziszene organisiert. Die Demonstrationen in Celle bilden dort keine Ausnahme.

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Landeskongress der JN in Eschede und Nazi-Sponti in Celle

Am vergangenen Wochenende sollte ein Landeskongress der „Jungen Nationalisten Nord“ (Jugendorganisation der rechtsextremen NPD) auf dem Gelände des NPD-Hofs (ehemals Hof Nahtz) stattfinden. Dieser wird am Abend des 09.04.2021 durch die Polizei und das Ordnungsamt aufgrund von Verstößen gegen Corona-Auflagen aufgelöst.
Für diesen Kongress sind Neonazis und JN Kader aus Niedersachsen und dem gesamten norddeutschen Raum angereist.

Nach der Auflösung durch die Polizei fahren die Nazis nach Celle. Dort ziehen ca. 18 Nazis in der Nacht mit einer Spontandemonstration durch die Stadt und halten eine Kundgebung auf dem Großen Plan in Celle ab. Mit dabei sind Sebastian Weigler als Redner, Micha Müller und weitere JN Kader.

Die Aktivitäten am Wochenende zeigen, dass sich die Nazis permanent, auch zu Corona-Zeiten, auf dem NPD-Gelände (ehemals Hof Nahtz) treffen und diesen Ort nutzen. Das Gelände hat inzwischen große Relevanz für die NPD/JN Strukturen in ganz Norddeutschland. Es gilt als sicher, dass mehrere Nazis dort mittlerweile wohnen und sich dauerhaft dort aufhalten. Sie treten aktuell immer offensiver auf.

Die Nazis betrachten den Hof und die umliegenden Ländereien als ihr Territorium, auf dem sie alles machen können; und wenn sie daran gehindert werden, gibt es offensive Gegenreaktionen und Angriffe auf die vermeintlich Störenden.

→ Mehr Infos zu Strukturen und Personen der „JN Nord“ und Ihrer Rolle in Eschede

Strukturen und Personen der „JN Nord“ und Ihre Rolle in Eschede

Die Abkürzung JN steht für Junge Nationalisten (bis 13. Januar 2018 war es die Abkürzung für Junge Nationaldemokraten). Es handelt sich um die 1967 gegründete offizielle Jugendorganisation der rechtsextremen NPD. Die JN befindet sich in einem stetigen Wandel.

Ehemals war die JN Niedersachsen im gesamten Bundesland aktiv. In den letzten Jahren wurde sie von den Braunschweiger Neonazis um Sebastian Weigler dominiert. Seit jedoch der Kreisverband Braunschweig/Hildesheim als Ableger der Partei „Die Rechte“ in Braunschweig (2019) sehr aktiv ist, schwindet der Einfluss und der Rückhalt der Jugendorganisation der NPD in Braunschweig. Die Aktivitäten von Weigler und damit auch der JN Niedersachsen verlagern sich seitdem immer weiter nach Eschede und damit in Richtung Norden.
Dies erklärt sich vor allem dadurch, dass hier ein recht großes Umfeld von Nazis in einer JN-Struktur organisiert war und ist, die JN Nordheide.

Im Landkreis Harburg finden sich seit 2018 mehrere junge Neonazis aus der ländlichen Region zusammen und versammeln sich um die Brüder Micha und Hannes Müller. In dieser aktiven Struktur sind auch die jungen Neonazis Lukas Weselmann und Hendrik Höft organsiert, wie man durch deren Teilnahme an Aufmärschen und internen NPD-Veranstaltung sehen kann.
Es ist z. B. bekannt, dass die Müller-Brüder im Februar 2019 an einer internen Parteiveranstaltung der NPD in Karlshöfen (LK Rotenburg) teilnahmen. Dort traten auch der militante Neonazi Thorsten Heise aus Hessen und die rechtsextremen Musiker Lunikoff (u.a. Sänger der Nazi-Band „Landser“) und Hannes Ostendorf (Frontmann der rechtsextremen Hooligan-Band „Kategorie C“) auf.

In den letzten Jahren nahm die Gruppe immer wieder an deutschlandweiten Aufmärschen teil: 2019 reisen Lukas Weselmann und Micha Müller sogar als Teil der deutschen Delegation nach Ungarn zum „Tag der Ehre“, wo sich Nazis aus ganz Europa treffen und vernetzen.

Die Gruppe der JN in der Nordheide hat es geschafft, unabhängig von der von Sebastian Weigler geführten JN Niedersachsen 10-15 Personen zu organisieren. Darunter auch immer wieder neue junge Leute.

Der Zusammenschluss beider genannter Strukturen als „JN Nord“ ist ein neuer Versuch, mehrere einzelne JN Gruppen mit einem gemeinsamen Zentrum in Eschede zu vereinen. Diese Vereinigung soll der besseren Organisation und damit auch einer Stärkung der eigenen, teils komplett zersplitterten und schlecht organisierten Struktur dienen.

Das Gelände des Hof Nahtz in Eschede wird dabei als Zentrum für die Organisation von Schulungen und als Anlaufpunkt für Gemeinschaftsaktivitäten genutzt. Ein eigener Rückzugsort mit großem Außengelände ist dabei ein Highlight und kann als Magnet für neue junge Leute gesehen werden.

NPD greift Pressevertreter in Eschede an

Im Nachgang des heutigen Aufmarsch der NPD in Eschede und der Kundgebung von Nazis in der Ortsmitte kam es zu einem Angriff auf Presseverter durch die Teilnehmenden der NPD Veranstaltungen.

Etwa 7 Personen stürmten vom NPD-Gelände am Ortsrand von Eschede auf Pressevertreter zu. Obwohl Polizeikräfte anwesend waren, bedrängten und schubsten die Neonazis der NPD Polizist*innen und die anwesenden Pressevertreter und schlugen gegen die Kameras. Währenddessen riefen sie immer wieder „Wir schlagen Euch tot“. Auch ein Hund wurde vom Hof losgelassen und griff eine Polizistin an. Nur herbeigeeilte Polizeikräfte konnten verhindern, dass es zu schlimmeren Körperverletzungen durch kam.

Unter den Angreifern waren Manfred Dammann (Rotenburg), Sven Wellhausen, Carsten Dicty (Goslar), Kilian Wilkens (Braunschweig) und Sebastian Weigler (Braunschweig). Die Polizei leitete gegen alle Nazis Strafverfahren ein.

Während sich die Nazis bei Ihrer Kundgebung im Ort, außer bei den verbalen Entgleisungen nach Kräften bemühten ein seriöses Image zu präsentieren, zeigten sie im Anschluss bei dem Angriff ihr wahres Gesicht. Diese Aktion zeigt in erschreckender Weise, wie sicher sich die Nazis in Eschede mittlerweile fühlen. Als wäre es völlig selbstverständlich greifen sie andere Menschen an, beleidigen Einwohner*innen, täuschen Behörden und bedrohen Menschen die ihnen Widersprechen.

Fotos: Moritz Siemann / Twitter

 

NPD verteilt Flyer in Eschede

In Eschede kam es am Samstag, den 22.08.20 zu einer Verteilaktion durch Kräfte der faschistischen NPD. Gewaltbereite und einschlägig bekannte Nazis waren vormittags über mehrere Stunden in kleinen Gruppen im Dorf zu Fuß unterwegs. Nach Angaben lokaler Antifaschist*innen, hatten die Neonazis hierfür einen Stadtplan dabei, auf dem genau eingezeichnet war, wo die Flyer verteilt werden sollten.

Rechts im Bild: Neonazi Michael Müller

Bei einem der Neonazis handelte es sich um den Nazikader Sven Wellhausen, der schon seid 2003 aktiv bei der NPD/JN in Rotenburg und Verden war. Wellhausen trat dabei in der Vergangenheit immer wieder wegen Volksverhetzung und Beteiligung an gewalttätigen Übergriffen in Erscheinung. Nachdem es nun seit 2012/13 ruhig geworden war um Wellhausen, scheint er jetzt wieder aktiv zu werden, sich zu Vernetzen und alte Kontakte zu erneuern.
Der zweite namentlich bekannte Neonazi, der bei der Verteilaktion dabei war, ist Michael Müller. Müller war regelmäßig bei JN und NPD Ationen dabei. Bei vergangenen Veranstaltung ist Müller durch gezieltes Abfotografieren von Gegendemonstrant*innen aufgefallen. Auch die beiden anderen Personen können den niedersächsischen JN Strukturen zugerechnet werden, sind bisher aber namentlich nicht bekannt.

Links im Bild: Nazikader Sven Wellhausen

Diese neueste Aktion zeigt, dass die Faschist*innen trotz gescheiterter Aufmärsche nicht aus dem Dorf verschwunden sind und antifaschistischer Widerstand nach wie vor ein wichtiges und richtiges Mittel im Kampf gegen die örtlichen Neonazis darstellt.

In dem am Samstag verteilten Flyer der NPD formulieren sie ein „Angebot“ an die Dorfgemeinschaft und versuchen sich damit eine Rolle zuzuschreiben die nicht im mindesten der Realität entspricht. Man finde das Dorf – und seinen Bürgermeister – an sich ja ganz nett und man könne eigentlich ganz ungestört nebeneinanderher leben, das Dorf im Dorf und die Nazis eben am Finkenberg. Dieses vermeintliche „Angebot“ ist dabei nicht mehr als der schlechte Versuch der Täter – Opfer Umkehr und nichts anderes als eine gefährliche Verschleierung ihrer wahren Motive.

Vorallem wenn man bedenkt, dass die NPD für 2020 insgesamt 9 Demonstrationen in Eschede angezeigt hat, wird der Widerspruch in ihren Aussagen und der Realität deutlich. Sie reagieren nicht, sondern agieren ganz bewusst mit Aktionen, die außerhalb des Geländes am Finkenberg stattfinden. Niemand sollte sich von solchen als vermeintliches Angebot getarnte Erpressungen täuschen lassen.

Vielmehr ist es an Allen in Eschede und drumherum, die Aktionen der Nazis öffentlich zu machen und gegen diese vorzugehen!

Da die NPD nicht leugnen kann, dass massiver Widerstand aus der Zivilgesellschaft gegen Ihre Aktionen und Veranstaltungen besteht, gibt es auch hier noch einen diffamierenden verbalen Vorstoß. Die NPD behauptet, dass es sich bei den gegen die NPD engagierten Einwohner*innen Eschedes um „Widersacher und Wichtigtuer und Funktionäre des Parteienkartells oder der Kirchen und Gewerkschaften“ handele und deren einziges Ziel sei „sich (zu) profilieren und Ärger ins Dorf (zu)bringen“. Die NPD versucht damit die Legitimation der zivilgesellschaftlichen Proteste ins Lächerliche zu ziehen und wiederum aus dem Dorf abzugrenzen.

Zu guter letzt darf der übliche Hieb gegen freien und kritischen Journalismus seitens der Rechten nicht fehlen. Die „böse Presse“, die das Treiben der Nazis auf ihrem Gelände abfotografiert und deren Pläne öffentlich macht und dokumentiert, trägt laut dem Schreiben der NPD  nur zum Unruhestiften gegen die Neonazis bei.

Damit nutzt die NPD in ihrem Flyer ganz typische rechte Propagandamittel – einerseits werden das Vorhandensein von Gegenprotest und dessen Aktionen herabgespielt und als von „außen kommend“ dargestellt. Anderseits wird dem Dorf im gesamten Flyer suggeriert, dass man ganz in Ruhe auf seinem Hof nette kleine Veranstaltungen mit Musik und Sport machen will und niemanden stören würde.

Wir lassen uns nicht täuschen. Wir gehen definitiv nicht auf „Angebote“ von Neonazis ein und geben ihnen keine ungestörten Rückzugsräume! Genau dies führt dazu, dass Sie sich ungestört vernetzen und im Landkreis verankern  können, um ihre menschenverachtende Politik und hetzerische Propaganda weiterzuverbreiten.

NPD-Flyer in den Müll – Gegen ein Nazizentrum in Eschede und überall!

NPD nutzt Corona-Schutzmaßnahmen für populistische Kundgebung in Celle

Pressemitteilung / 7. Juni 2020

Am 6. Juni veranstaltet die rechtsextreme NPD eine Kundgebung in der Celler Innenstadt. Mehrere bekannte Neoazis, darunter der gewaltaffine Landesvorsitzenden der Jungen Nationaldemokraten (JN) Sebastian Weigler und der mehrfach vorbestrafte und extrem gewalttätige Pierre Bauer aus Braunschweig führen eine Kundgebung auf der Ecke Poststraße/Rundestraße in Celle durch. Sie fordern dabei ein Ende der Corona Schutzmaßnahmen.

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Cellesche Zeitung druckt Stellungnahme von Braunschweiger Neonazi

Pressemitteilung / 2. Mai 2020

Seit Monaten finden auf dem NPD-Gelände in Eschede (bekannt als Hof Nahtz) Arbeiten statt, um den heruntergekommenen Hof wieder nutzbar zu machen. Es wird um- und ausgebaut und es werden Zäune angelegt. Auch die Eindämmungsmaßnahmen gegen das Corona Virus hindern die Nazis nicht daran dort weiterzuarbeiten, sie kommen regelmäßig auf dem Gelände zusammen, um Bauarbeiten durchzuführen und neue Pläne zur weiteren Nutzung des Anwesens voranzubringen.

Die Cellesche Zeitung (CZ) nimmt die aktuellen Entwicklungen auf dem Hof als Anlass ein Statement des bekannten Neonazis und Landesvorsitzenden der Jungen Nationaldemokraten (JN) Sebastian Weigler aus Braunschweig zu erbitten und zu veröffentlichen. Unkommentiert und geschmückt mit einem Foto von den Gegenprotesten direkt vor dem Hof, wird es auf einer halben Seite der hiesigen Zeitung nahezu unkommentiert abgedruckt.

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