Die Abkürzung JN steht für Junge Nationalisten (bis 13. Januar 2018 war es die Abkürzung für Junge Nationaldemokraten). Es handelt sich um die 1967 gegründete offizielle Jugendorganisation der rechtsextremen NPD. Die JN befindet sich in einem stetigen Wandel.
Ehemals war die JN Niedersachsen im gesamten Bundesland aktiv. In den letzten Jahren wurde sie von den Braunschweiger Neonazis um Sebastian Weigler dominiert. Seit jedoch der Kreisverband Braunschweig/Hildesheim als Ableger der Partei „Die Rechte“ in Braunschweig (2019) sehr aktiv ist, schwindet der Einfluss und der Rückhalt der Jugendorganisation der NPD in Braunschweig. Die Aktivitäten von Weigler und damit auch der JN Niedersachsen verlagern sich seitdem immer weiter nach Eschede und damit in Richtung Norden.
Dies erklärt sich vor allem dadurch, dass hier ein recht großes Umfeld von Nazis in einer JN-Struktur organisiert war und ist, die JN Nordheide.
Im Landkreis Harburg finden sich seit 2018 mehrere junge Neonazis aus der ländlichen Region zusammen und versammeln sich um die Brüder Micha und Hannes Müller. In dieser aktiven Struktur sind auch die jungen Neonazis Lukas Weselmann und Hendrik Höft organsiert, wie man durch deren Teilnahme an Aufmärschen und internen NPD-Veranstaltung sehen kann.
Es ist z. B. bekannt, dass die Müller-Brüder im Februar 2019 an einer internen Parteiveranstaltung der NPD in Karlshöfen (LK Rotenburg) teilnahmen. Dort traten auch der militante Neonazi Thorsten Heise aus Hessen und die rechtsextremen Musiker Lunikoff (u.a. Sänger der Nazi-Band „Landser“) und Hannes Ostendorf (Frontmann der rechtsextremen Hooligan-Band „Kategorie C“) auf.
In den letzten Jahren nahm die Gruppe immer wieder an deutschlandweiten Aufmärschen teil: 2019 reisen Lukas Weselmann und Micha Müller sogar als Teil der deutschen Delegation nach Ungarn zum „Tag der Ehre“, wo sich Nazis aus ganz Europa treffen und vernetzen.
Die Gruppe der JN in der Nordheide hat es geschafft, unabhängig von der von Sebastian Weigler geführten JN Niedersachsen 10-15 Personen zu organisieren. Darunter auch immer wieder neue junge Leute.
Der Zusammenschluss beider genannter Strukturen als „JN Nord“ ist ein neuer Versuch, mehrere einzelne JN Gruppen mit einem gemeinsamen Zentrum in Eschede zu vereinen. Diese Vereinigung soll der besseren Organisation und damit auch einer Stärkung der eigenen, teils komplett zersplitterten und schlecht organisierten Struktur dienen.
Das Gelände des Hof Nahtz in Eschede wird dabei als Zentrum für die Organisation von Schulungen und als Anlaufpunkt für Gemeinschaftsaktivitäten genutzt. Ein eigener Rückzugsort mit großem Außengelände ist dabei ein Highlight und kann als Magnet für neue junge Leute gesehen werden.