Nächsten Samstag alle nach Eschede!
Am vergangenen Samstag veranstaltete der Landesverband der faschistischen NPD einen Aufmarsch durch Eschede mit einer langen Abschlusskundgebung in der Ortsmitte. An dem Aufmarsch nahmen 5 Nazis teil. Darunter Manfred Dammann (Rotenburg), Sven Wellhausen, Carsten Dicty (Goslar) und Sebastian Weigler (Braunschweig). Einem von Weiglers Kameraden, Pierre Bauer aus Braunschweig, wurde im Vorfeld, aufgrund seiner Vorstrafen, durch die Polizei untersagt, als Ordner zu fungieren. In einem Redebeitrag während der Abschlusskundgebung kündigten die Nazis an, einen eigenen Kandidaten zur Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr in Eschede aufzustellen und dementsprechend im nächsten Jahr Wahlkampf im Dorf zu machen. Außerdem äußerten sie sich abfällig über den Protest der Eschedeer Bürger*innen. Nachdem Sebastian Weigler erst darüber jammerte, dass er und seine Kameraden aus dem Dorf beleidigt werden würden, bezeichnete er keine zehn Minuten später Einwohner von Eschede als „Spinner“ und „Dosenbier-Sprittis“ – was einer Beleidigung gleichkommt. Weiterhin wurden in den Redebeiträgen der NPD Personen, die sich gegen das Nazizentrum engagieren, namentlich benannten und nicht nur damit schufen die Nazis eine plumpe Drohkulisse. Auch kündigten sie in Redebeiträgen an in Eschede „Schulbesuche“ durchzuführen, eine Ankündigung die reichlich besorgniserregend ist, da es in Eschede nur eine Grundschule gibt.
Während sich die Nazis bei Ihrer Kundgebung im Ort, außer bei den verbalen Entgleisungen nach Kräften bemühten ein seriöses Image zu präsentieren, zeigten sie im Anschluss ihr wahres Gesicht: Zurück am Hof am Finkenberg stürmten mehrere Nazis, nachdem sie von ihrer Veranstaltung im Ortskern auf dem NPD-Gelände in Eschede angekommen waren vom Hof und griffen Pressevertreter an, die sich vor Ort ein Bild von der Lage machen wollten. Obwohl Polizeikräfte anwesend waren, bedrängten und schubsten die Neonazis der NPD Polizist*innen und die anwesenden Pressevertreter und schlugen gegen die Kameras. Währenddessen riefen sie immer wieder „Wir schlagen Euch tot“. Auch ein Hund wurde vom Hof losgelassen und griff eine Polizistin an. Unter den Angreifern waren alle Teilnehmenden des vorangegangen Aufmarsches. Die Polizei leitete gegen alle Nazis Strafverfahren ein.
Diese Aktion zeigt in erschreckender Weise, wie sicher sich die Nazis in Eschede mittlerweile fühlen. Als wäre es völlig selbstverständlich greifen sie andere Menschen an, beleidigen Einwohner*innen, täuschen Behörden und bedrohen Menschen die ihnen Widersprechen.
Die Aktionen der NPD an diesem Wochenende, dass als Auftakt der Veranstaltungen rund um den Termin des „Erntedank-Festes“ gesehen werden kann, hat gezeigt, dass die Zeit der Lippenbekenntnisse und des Abwartens vorbei sein muss! Die Nazis überschreiten immer weiter Grenzen: Aus den anfänglichen Beleidigungen sind mit der Zeit Bedrohungen geworden, aus diesen Drohungen nun körperliche Angriffe. Jede*r kann sich ausrechnen, wie sich diese Situation entwickeln wird. Es werden immer mehr Nazis nach Eschede kommen und das Schulungszentrum am Finkenberg wird mit jeder Woche weiter ausgebaut. Es ist nun an Allen diesem rechten Treiben Einhalt zu gebieten, gemeinsam alles möglich zu machen, um das Nazizentrum dichtzumachen und die davon ausgehenden Angriffe und Provokationen zu unterbinden. An den Einwohner*innen von Eschede aber auch an allen engagierten Menschen darüber hinaus.
Bereits am kommenden Samstag will die NPD erneut in Eschede aufmarschieren und im Anschluss ab 15 Uhr auf Ihrem Hof ein Erntedankfest abhalten. Es kann nicht sein, dass die Aktionen von diesem Wochenende ohne Konsequenzen für die NPD bleiben. Wenn Nazis zuschlagen, gilt es zu verhindern, dass sie dies erneut tun!
Wir rufen daher alle dazu auf am kommenden Samstag nach Eschede zu kommen und sich den Nazis in den Weg zu stellen. Trommelt Eure Bezugsgruppen zusammen und informiert Eure Freund*innen. Weitere Infos werden wir in den nächsten Tagen hier veröffentlichen.
Alle zusammen gegen den Faschismus – Nazigewalt stoppen!